Urteil des Bundesarbeitsgerichts bestätigt Mindestspielanforderungen in Arbeitsverträgen der Profifußballer

Inmitten der Corona-Pandemie, die den Profifußball stark beeinflusst hat, hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) kürzlich in einem wegweisenden Urteil entschieden. Trotz der Tatsache, dass weniger Spiele aufgrund der Pandemie stattgefunden haben, bleibt die Anforderung einer Mindestzahl von Spieleinsätzen für eine Vertragsverlängerung von Fußballspielern bestehen.

Profifußballer müssen weiterhin eine festgelegte Mindestanzahl von Spieleinsätzen in einer Saison erreichen, um die Verlängerung ihres Vertrages zu gewährleisten. Das Urteil (Az. 7 AZR 169/22) vom 24. Mai 2023 bekräftigt, dass die pandemiebedingte Verringerung der Spiele keine Grundlage für die Vertragsverlängerung bei geringerer Spielbeteiligung bietet.

Oftmals enthalten die Arbeitsverträge von Profifußballern Klauseln, die eine Verlängerung des Vertrages für eine weitere Saison vorsehen, sofern der Spieler eine bestimmte Anzahl von Einsätzen erreicht. Im Zuge der Corona-Pandemie endete die Spielzeit 2019/2020 jedoch vorzeitig und viele Spiele wurden abgesagt. Ein Spieler aus der Regionalliga Südwest argumentierte, dass diese Klausel aufgrund der Umstände anders interpretiert werden sollte, da ihm nicht genügend Gelegenheiten geboten wurden, die erforderliche Anzahl an Einsätzen zu erreichen. Er forderte eine Vertragsverlängerung trotz der geringeren Anzahl an Einsätzen und zog vor Gericht.

Das BAG hielt jedoch fest, dass die Vertragsverlängerung unverrückbar an eine absolute Mindestanzahl von Einsätzen gebunden ist. Diese Bindung konnte aufgrund des unvorhergesehenen Saisonabbruchs durch die Pandemie nicht durch ergänzende Vertragsauslegung nach §§ 133, 157 BGB korrigiert werden. Darüber hinaus bestand kein Anspruch auf eine entsprechende Anpassung der Verlängerungsvereinbarung aufgrund einer Störung der Geschäftsgrundlage (§ 313 Abs. 1 BGB). Laut BAG ist die Wirksamkeit der einsatzgebundenen Verlängerungsklausel irrelevant.

Dieses Urteil verdeutlicht die fortbestehenden Vertragsverpflichtungen für Fußballprofis, selbst in Zeiten einer globalen Gesundheitskrise. Der Fall zeigt die Wichtigkeit einer gründlichen rechtlichen Beratung für Sportler, um ihre Rechte und Verpflichtungen vollständig zu verstehen.